Der Nürnberger Stadtteil St. Leonhard
Der Nürnberger Stadtteil St. Leonhard geht auf ein Dorf an
der alten Handelsstraße von Nürnberg nach Rothenburg zurück
und ist möglicherweise sogar älter als das 950 Jahre alte Nürnberg.
Der Stadtteil liegt im Südwesten von Nürnberg Richtung
Fernsehturm und wird eingerahmt von
o der Eisenbahnlinie nach Augsburg,
o dem Frankenschnellweg, der auf der Trasse des alten Ludwig-Donau-Main-Kanal
errichtet wurde und
o dem Nordwestring.
Den Namen trägt er nach der Kirche St. Leonhard, die ihren
Ursprung in einer Kapelle beim "Siechenkobel" hat.
Dieses mittelalterliche Aussätzigen-Pflegeheim war ebenso wie
o St. Johannis im Nordwesten,
o St. Jobst im Osten und
o St. Peter im Nordosten
von der Stadt Nürnberg vor den Stadtmauern an einer großen
Handelsstraße errichtet worden, um die Ansteckungsgefahr einzudämmen.
Diese Aussätzigen-Pflegeheime unterstanden dem Nürnberger
Stadtrat und wurden von einer angesehenen Nürnberger
Patrizierfamilie geführt.
Die erste Kapelle wurde von Herman Schürstab Anno Domini 1317 an
"Pauli Bekehrung" gestiftet und durch den Bamberger
Bischof Wolfgang, einem Zisterziensermönch, dem heiligen
Leonhard geweiht.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche am 12.09.1632
von Kroaten niedergebrannt.
Nach dem Wiederaufbau Jahr 1666 wurde die Kirche, am 11. Sonntag
nach dem Dreieinigkeitsfest eingeweiht.
Die "Loonharder-Kärwa" wird noch heute genau zu diesem
Termin also zwölf Sonntage nach Pfingsten auf dem Leonhardsplatz
veranstaltet.
Nachdem sie jahrhundertelang zu St. Lorenz gehört hatte bekam
die Kirchengemeinde St. Leonhard im Jahr 1810 ihre Selbstständigkeit.
Durch die beginnende Industrialisierung und dem Zuzug aus
Osteuropa, Westmittelfranken und der Oberpfalz wuchsen die von St.
Leonhard aus betreuten Stadtteile Sündersbühl, Schweinau, Gostenhof, Gibitzenhof und Steinbühl
schnell auf ca. 30.000 Bürger an.
In dieser Zeit entwickelte sich sinnigerweise in St. Leonhard ein
Viehmarkt, dem 1891 ein großer Schlachthof angeschlossen wurde.
Im Jahr 1922 erhielt St. Leonhard eine eigene Apotheke.
Apotheker Brunner errichtete gegenüber der Kirche und dem "Siechenkobel"
die St.Leonhard Apotheke.
Die Zuwanderung hat bis heute angehalten und so leben in St. Leonhard viele Flüchtlinge, ausländische Arbeitnehmer, Aussiedler aus
Siebenbürgen in Rumänien und den GUS-Staaten mit den "alteingesessenen Loonhardern" zusammen.
Der Schlachthof konnte nach 100 Jahren Betrieb die EU-Richtlinien nicht mehr erfüllen und mußte so 1998 einem neuen Wohnviertel
weichen.
Im Jahr 2008 zieht auch die St.Leonhard Apotheke in neue größere Räume um. Der neue Standort befindet sich aber nur 200m vom alten
entfernt, um den Leonharder Kunden Ihre vertrauten Ansprechpartner in Sachen Gesundheit weiterhin zu erhalten.
Weitere Informationen :
Nürnberg zu Fuß, VSA-Verlag, Hamburg 1988
Auburger, Karl-Heinz: Der heilige St. Leonhard,
Klaus Winkler: Von Dörfern zu Stadtteilen
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Stand:
©St.Leonhard Apotheke Roland Schmitt e.K., Schwabacher Str. 79, 90439 Nürnberg
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